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Das riesige Land Indien hat eine unermessliche kulturelle, ethnische und religiöse Vielfalt aufzuweisen, was sich natürlich auch in den Medien widerspiegelt.
Es gibt einige umsatzstarke Medienkonzerne wie zum Beispiel BCCL, ABP, The Hindu Group, Hindustan Times, The Indian Express Group und Living Media, die neben Printmedien inzwischen auch TV- und Radiosender sowie Internetdienste besitzen.
Die Presselandschaft ist vielfältig, offen und qualitativ hochwertig. In den Hotels liegen meist in speziellen Lounges täglich Zeitungen aus und es lohnt sich durchaus, darin zu blättern. Erfährt man so doch eine einen Menge über die Kultur und die aktuellen Vorkommnisse in der Region. Englischsprachige Tageszeitungen haben immerhin einen Anteil von 17% an der Gesamtauflage aller Zeitungen, auch wenn sie nur eine kleine Elite in Indien lesen kann. Dahinter kommen die Hindi-Zeitungen mit 36% Anteil. Der Rest erscheint in mehreren Dutzend verschiedenen Regionalsprachen.
Die auflagenstärksten englischsprachigen Tageszeitungen sind
Natürlich haben alle auch einen internationalen Webauftritt, in dem man schon vor der Reise stöbern kann. Ebenfalls englischsprachig:
Daneben gibt es noch einflussreiche Wirtschaftstageszeitungen wie die
Insgesamt gibt es im gesamten Land mehr als 55.000 registrierte Zeitungen mit einer Gesamtauflage von 142 Millionen.
Das bekannteste politisch Magazin ist India Today, mit einer Gesamtauflage von 970.000 eines der meistverbreiteten und meistverkauften Wochenmagazine in Indien. Daneben behaupten sich
Die Magazine sind meist landesweit und teilweise sogar im Ausland erhältlich.
Der Press Trust of India (PTI) wurde 1949 selbstständig vom Gründer Reuters und ist seit 1953 vollkommen unabhängig. Heute ist PTI die größte indische Nachrichtenagentur des Landes. Zu den angeschlossenen Medien gehören über 450 Zeitungen in Indien und im Ausland sowie alle großen indischen und mehrere ausländische Fernsehsender wie BBC in London. Der Nachrichtenservice wird in den zwei Hauptsprachen angeboten: Englisch und Hindi.
Das Internet ist in Indien ein recht neues Medium und eher für eine kleine Minderheit, auch wenn es bei der Berichterstattung in den deutschen Medien manchmal scheint, als ob es in Indien nur Internetfraks und Programmierer gäbe. Aber eine Ausbildung oder gar ein Studium und somit die Nutzung von moderner Technik ist nur sozial höher gestellten Bevölkerungsschichten in den städtischen Gegenden vorbehalten. Neben der Zugangsmöglichkeit zu einem Computer setzt sie gewisse Computer- und oft auch Englischkenntnisse voraus, da die viele Programme und Webangebote nur englischsprachig sind.
Mehr und mehr gibt es aber auch Websites in Hindi und anderen Landessprachen. In den meisten teuren und größern Hotels steht gegen Gebühr ein PC zur Internetnutzung zu Verfügung und in den indischen Städten findet man bereits eine Vielzahl von Internetcafés. Eine halbe Stunde kostete ca. 150 Rupien in den Hotels. Wir waren in 3 Wochen nur zweimal kurz online. Die Verbindung war ganz o.K., da haben wir z.B. auf Bali schon extrem viel Langsameres erlebt. Allerdings sollten wir in einem Hotel umfangreiche Listen ausfüllen, mit Passnummer, Namen etc. Da haben wir dann dankend verzichtet und wollten schon gehen, daraufhin durften dann auch ohne bürokratischen Aufwand trotzdem online gehen. Aber die indische Bürokratie macht eben auch vor der Internetnutzung nicht Halt.
Insgesamt gab es im Jahr 2000 in Indien ca. fünf Millionen Geräte mit Internetanschluß, die Tendenz ist ständig steigend. Zuverlässige Zahlen über Internetanschlüsse sind allerdings schwer zu ermitteln. In dem bevölkerungsreichen Land bedeutet es, dass auf jeweils 1.000 Einwohner nur fünf Computer kommen.
Das staatliche Fernsehen heisst Doordarshan, kurz auch nur DD geannt. Der Name besteht aus den beiden Hindi-Wörtern dur (fern) und darshan (Ansicht) und verfügt über eine terrestrische Netzabdeckung von 90% der indischen Bevölkerung. Im Jahr 2002 besaßen 80 Millionen Haushalte einen Fernseher. Noch bis zum Jahr 1991 besaß DD die Monopolstellung, aber seit es Satelliten- und Kabelfernsehen gibt steigt die Zahl neuer Sender stetig an. Jeder indische Tourist, der einmal in einem Hotelzimmer, möglichst in einer Stadt wie Delhi, einen Fernseher anschaltet, wird erschlagen von der Fülle der Programme. Ausländische Sender wie Deutsche Welle TV, BBC World Service und CNN werden von fast allen Kabelbetreibern eingespeist.
Daneben gibt es private Kabel-Nachrichtensender wie z.B.
Einige der Sender senden zweisprachig auf zwei Kanälen, einmal in Englisch, einmal in Hindi. Dann gibt es noch eine Vielzahl von regionalen Nachrichten- und Kulurprogrammen in den verschiedenen Landessprachen. Wer sich durch die Programme zappt, der sieht meist Sitcoms mit Tränen und Dramen, bunte Musikclips mit den neusten Melodien aus den aktuellen Hindifilmen, Filme mit Untertiteln oder Serien.
Das staatliche Radiosender heisst All India Radio und hat einer terristsiche Abdeckung von 98%. Er wird wird geleitet vom Ministerium für Information und Rundfunk (Ministry of Information & Broadcasting). Im Jahr 1936 nahm All India Radio sein Programm auf und 1947, zur Zeit der Unabhängigkeit, verfügte AIR über ein Netzwerk von sechs Stationen und 18 Sendeanlagen. Damit konnte man gerade mal 11% der Bevölkerung erreichen.
Heute gibt es 215 Stationen, damit werden die schon erwähnten 98% Prozent der Bevölkerung in 24 Sprachen und 146 Dialekten erreicht. Die Monopolstellung schwankt allerdings seit den 90er-Jahren durch die ständig steigende Zahl privater Hörfunksender die auf den wachsenden Markt drängen. Besonders in den großen Städten Delhi, Kolkata, Mumbai und Chennai haben private Sender All India schon überholt.
Der Begriff Bollywood ist auch in Deutschland in aller Munde. Die indische Filmindustrie produiert am laufenden Band Filme, allen voran der Produktionsort Mumbai. Hier schlägt das Herz von Bollywood, der Name entstand in Anlehnung an die Konkurrenz von Hollywood und den ursprünglichen Ortsnamen Bombay, hier werden über 900 Filmen pro Jahr abgedreht. Damit ist Indien der weltweit größte Filmproduzent.
Kino ist in Indien ein Massenmedium von erheblicher Bedeutung und die Kinos zählen jährlich fast unvorstellbare Besucherzahlen von rund sieben Milliarden Menschen. Es gibt im Land über 13.000 Filmtheater und es ist sicherlich ein Erlebnis, eines davon einmal zu besuchen, Auch wenn man kein Wort von der Handlung versteht, das Publikum ist ebenfalls spannend wenn es mitleidet mit seinen Helden auf der Leinwand. Besonders für die Landbevölkerung in abgelegenen Gegenden in ein Kinobesuch etwas ganz Besonderes, somit haben die gezeigten Kinofilme auch einen großen Einfluss auf die Werte und die Träume der indischen Bevölkerung.
Der typische indische Film ist eine Mixtur aus Liebesfilm, Familiendrama mit Tanz- und Gesangseinlagen und mit ein paar Actionanteilen. In Deutschland sendet RTL II öfters Filme aus Indien, so kann man sich schon mal zu Hause ein Bild davon machen.
Meist hat ein Film eine Länge von rund drei Stunden und fast immer spiegelt er die hinduistischen Werte und Traditionen von Familie, Autorität der Eltern bzw. des Vaters, die arrangierte Ehe und die Unterwürfigkeit der Frau gegenüber dem Gatten wider. Die Geschichten ähneln sich, mal mit mehr und mal mit weniger Aktion, mal mit knappen und für indische Moralvorstellungen äußerst gewagten Mini-Outfits und mal in traditionellen Kostümen.
Ständig bläst eine Windmaschine durch lange, dunkle Haare, bei erotischen Szenen regnet es meistens, um den Sari am Körpfer kleben zu lassen. Zungenküsse sind absolutes Tabu und wenn es romantisch wird, dann singt man sich oft vor Schweizer Bergkulisse an. Gesten und Gesichtsausdruck werden oft theatralsich überzogen. Berauschend ist die Farbenpracht der Kostüme, die ständig gewechselt werden, oft sogar in einer Tanzszene mehrmals. Die Tanzszenen sind meist atemberaubend mit Massen an Tänzern im Hintergrund. Die Choreographien sind rasant inszeniert, die Lieder dazu gehen dem Zuschauer auch nach dem Film nicht mehr aus dem Kopf. Dann kauft er die CD, die schon vor Filmstart überall zu hören ist. Wir haben uns auch ein paar mitgebracht, wie z.B. den Soundtrack zum Actionfilm Dhoom II. Der überwiegende Teil der Kino-Epen sind seichte und unterhaltungsorientierte Mainstream-Produktionen mit Trallala, Aktion und manchmal auch ziemlich albern.
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