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Direkt unterhalb vom Boutique-Hotel Punta Duarte Garden Inn liegt die Playa Barra. Über einen Waldweg und ein Stück Treppe am Ende geht man direkt vom Pool aus in wenigen Minuten hinunter zum Strand. Der Weg führt durch dichtes Grün und mit Glück kann man hier schon Vögel, Echsen und Hörnchen sehen.
Unten angekommen gehört der halbe Strand bis zur ersten Bachmündung noch zum Gelände des Hotels, abgesperrt ist hier aber nichts. Genutzt wird er nur von den Anwohnern der Gated Community, somit hat man große Chancen hier alleine unterwegs zu sein. Wenn, dann trifft man nur auf die Hausbesitzer, die hier joggen oder spazieren gehen, oder auf andere Gäste aus dem Hotel.
Playa La Barra ist somit ein sehr abgelegener und unberührter Strand an der Pazifikküste der Azuero-Halbinsel in Panama. Hier findet man feinen, nicht sehr hellen Sand und eine üppige tropische Vegetation, die ihn umgibt. Besonders schön war die Tatsache, dass man hier am Morgen noch lange im Schatten der Palmen entlang wandern kann, während es am Ufer in der prallen Sonne schon unerträglich heiß ist. Auf beiden Seiten wird der etwa 900 Meter lange Strand von Felsvorsprüngen begrenzt, die bei Ebbe trocken liegen.
Etwa alle 6 Stunden wechselt sich Ebbe und Flut ab. So ist es spannend, immer zu wieder hierher zu kommen und einen etwas anderen Strand zu erleben. Der Tidenhub beträgt hier in der Regel 4 bis 5 Meter Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser.
Bei Ebbe zieht sich das Wasser oft hunderte Meter zurück – riesige Wattflächen und Felsplateaus kommen zum Vorschein. Bei Flut schlagen kräftige Wellen an Felsen und Palmen – spektakulär, aber oft nicht zum Baden geeignet.
Leider bringt die Flut auch viel Plastikmüll aus dem Meer, das sich in der vegetation verfängt. Am Zugang vom Hotel gibt es neben der Süßwasserdusche eine Tonne und einige Ablagemöglichkeiten, wo das Treibgut gesammelt werden kann. So haben wir bei jedem Spaziergang vor allem Glasflaschen und große Plastikteile mitgenommen und hier zum Entsorgen abgelegt. Leider bringt die nächste Flut dann sicher wieder neue Badeschlappen, Dosen und anderen Müll, der unter den Palmen dann hängen bleibt.
Die Strände der westlichen Azuero-Halbinsel sind überraschend lebendig, zwei kleine Süsswasser-Bäche münden hier und dort sieht man auch oft Vögel. In der Mitte vom Strand gibt es versteckt im Wald eine Hängematte und einen idyllischen Sitzplatz, das gehört dem einzigen direkten Anwohner Michael hier am Strand, dessen Haus wenige Meter oberhalb im Grün verborgen ist.
Michael zeigte uns einen Eimer, in dem er Schildkröteneier ausbrütet. Seiner Meinung nach müssten sie bald schlüpfen. Wir waren dann noch ein paar Mal zum Gucken hier, leider tat sich vor unserer Abreise nichts. Schade, das wäre noch mal ein echtes Highlight gewesen, die Chancen stehen hier jedenfalls gut. Meeresschildkröten kommen an abgelegene Strände wie La Barra zur Eiablage – besonders in der Regenzeit zwischen Juli und November.
Die Region um Playa La Barra ist bekannt für ihre vielfältige Tierwelt, darunter Kapuzineraffen, Brüllaffen, Meeresschildkröten sowie saisonal Delfine und Wale. Buckelwale kann man von Juli bis Oktober manchmal sogar vom Ufer aus sehen.
Die natürliche Vielfalt machen den Strand hier zu einem attraktiven Ziel für Naturliebhaber und Fotografen. Wir hatten hier immer unsere Kamera dabei, und es gab auch immer etwas zu sehen.
Die Pazifikküste der westlichen Azuero-Halbinsel ist stark vom Gezeitenrhythmus geprägt – mit einer der größten Tidenhubzonen in ganz Zentralamerika. Das beeinflusst nicht nur die Landschaft, sondern auch die Tierwelt, die man am Strand beobachten kann. Tipp: Man sollte sich eine Gezeiten-App wie "Tide Charts" oder "Tide Alert" runterladen.
Die beste Zeit für Strandspaziergänge und Tierbeobachtung ist meist rund um die mittlere Ebbe, wenn man sowohl das Meeresleben als auch Vögel und Spuren im Sand sehen kann.
Einsiedlerkrebse leben in kleinen Muscheln hier überall im Sand, man findet sie meist oben am Rand der Vegetation. Manchmal sind es Dutzende auf wenigen Metern. Dort wo es nasser ist sieht man verschiedene Krabbenarten, die blitzschnell in ihre Höhlen flitzen. Flinke Graue Geisterkrabbe (Ocypode quadrata / O. occidentalis) sahen wir, Winkerkrabben (Uca spp.) mit ihren dicken Scheren und rote Geisterkrabben (Ocypode gaudichaudii). Diese Art lebt in tieferen Sandhöhlen, meist etwas näher zur Wasserkante als die blassere Geisterkrabbe. Die roten Geisterkrabben sind in Panama nicht so häufig wie ihre grauen Verwandten, aber wenn man sieht, ist das ein Zeichen für eine intakte Strandökologie trotz des Plastikmülls – denn sie reagieren sehr empfindlich auf Umweltverschmutzung und menschliche Störungen. Zwischen dem Treibholz an der Baumgrenze stießen wir auch auf richtig große Einsiedlerkrebse in entsprechend großen Schneckenhäusern.
In den zahlreichen Felsenbecken rund um die kleine Felseninsel unterhalb vom Hotel kann man kleine Fische, Garnelen, Schnecken und Muscheln beobachten. Frühmorgens oder spät am Nachmittag bei Niedrigwasser kann man Tiere am besten finden – dann sind viele Krabben auf Futtersuche auf den Felsen unterwegs.
Ausserdem gibt es hier natürlich die üblichen Meeresvögel, die nach Futter suchen: Reiher, Fischadler, Strandläufer, Sanderlinge. Sogar zwei Austernfischer konnten wir am fühen Morgen beobachten. Am Himmel kreisen Pelikane und Fregattvögel.
Dort, wo der zweite Bach den Strand erreicht, hat sich im Grün ein kleiner Tümpel gebildet. Hier riecht es etwas unangenehm durch verrottetes Biomaterial. Was den hier lebenden Nacktkehlreiher oder Nacktkehl-Tigerreiher nicht daran hintert auf Beute zu lauern. Im Halbdunkel ist er sehr schwer zu sehen, vor allem, wenn er sich nicht bewegt. Seine großen Füße hinterlassen im nassen Sand aber eindeutige Spuren am Strand.
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