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GAMBOA

Gamboa ist eine kleine Stadt, die während des Baus des Panamakanals im Jahr 1911 gegründet wurde, um Arbeiter und Angestellte des Kanals unterzubringen. Die Architektur ist geprägt von den historischen Gebäuden aus der Zeit der Kanalzone, die den Charme der Stadt ausmachen.

Der Name "Gamboa" stammt von einem Baum aus der Familie der Quittengewächse. Heute ist Gamboa vor allem für seine Nähe zum Regenwald und seine Bedeutung für den Ökotourismus bekannt.

Eigentlich wollten wir im April 2019 viel mehr in Gamboa unternehmen, aber auf Grund der anstrengenden Wanderungen mit Vogelbeobachtung auf dem Camino del Oleoducto und dem Camino del Platacion waren schon zwei halbe Tage ab dem frühen Morgen verplant. Danach brauchten wir etwas Entspannung, denn die schwüle Hitze in der Region ist extrem anstrengend.

So kamen wir einige Jahre später im Februar 2025 noch einmal für 5 Nächte hierher und haben am Ortsrand im Gamboa Rainforest Reserve gewohnt.

Auf dem Weg hoch zum Resort kommt man an etlichen pastellfarbigen Häusern vorbei. Sie sind Überreste aus der Zeit, als Gamboa eine Wohnsiedlung für Angestellte der Panama Canal Company war. Diese Holzhäuser wurden in den 1930er und 1940er Jahren erbaut und dienten als Unterkünfte für die Mitarbeiter des Kanals.

Nach der Übergabe des Panamakanals an Panama im Jahr 1999 wurden viele dieser Gebäude aufgegeben und diese hier stehen seitdem leer. Sie befinden sich in unterschiedlichem Zustand, wobei einige wenige gut erhalten und noch bewohnt sind, während andere dem Verfall preisgegeben sind. Man kann von Unten sehen, wie die Gardinen herauswehen und die Verkleidungen der Holzdecken teilweise schon herunter kommen. An den Wänden in den Küchen hängen noch die Schränke mit offen stehenden Türen. Trotz ihres Zustands tragen sie zum historischen Charme von Gamboa bei und erinnern an die alte Hoch-Zeit der Kanalzone. Einige renovierte Strukturen werden heute für wissenschaftliche Zwecke genutzt, wie beispielsweise Einrichtungen des Smithsonian Tropical Research Institute.

Doch hier an der Zufahrt zum Resort ist der größte Leerstand, die anderen Bereiche von Gamboa sind weitgehnd bewohnt, die Häuser gepflegt oder sogar teilweise sehr schön restauriert. Zum Einkaufen muss man aber immer bis nach Panama City, denn es gibt hier so gut wie keinerlei Infrastruktur im Ort.

Wir haben hier öfter einen Abendspaziergang gemacht und dabei auch einige Vögel entdeckt.








Geschichte

Wie schon erwähnt wurde das heutige Gamboa 1911 beim Bau des Kanals angelegt.

Der Ort liegt an einer scharfen Biegung des Rio Chagres an der Stelle wo, er in den Kanal mündet und der Gatun-See gespeist wird. Südlich von Gamboa treffen der Gatun-See und der Chagres auf den Culebra-Cut, wo der Kanal die kontinentale Wasserscheide durchschneidet. Obwohl Gamboa näher am Pazifik liegt, befindet es sich auf der Atlantikseite der Wasserscheide.

Drei Meilen weiter den Fluss Chagres hinauf befand sich die Stadt Las Cruces, in der Reisende und Fracht aus der Karibik im 19. Jahrhundert von den Binnenschiffen stiegen, um auf dem Las Cruces Trail mit dem Maultier weiter in Richtung Panama City zu reisen. Nach der Fertigstellung der Panama Railroad im Jahr 1855 lief die Eisenbahn an Gamboa vorbei, es gab hier keine Haltestelle.

Eine einspurige Brücke aus Eisen und Holz überquerte den Chagres, sie war für den größten Teil ihrer Geschichte die einzige Straßenverbindung nach Gamboa - welche sich den Platz mit den Schienen teilen musste. Diese Brücke ist heute noch intakt, aber im Oktober 2018 wurde ein Stück daneben eine neue mehrspurige Strassenbrücke gebaut und die Autozufahrt zur alten Brücke gesperrt.

Genau am Ende der Brücke in Richtung Gamboa kann man aber mit dem Auto auf dem Reststück Zufahrt fast am Ufer des Panama-Kanals anhalten, eine der wenigen Stellen an denen man in Ruhe aussteigen und eine seltene unverbaute Aussicht auf die vorbeifahrenden Schiffe hat. So war es 2019, im Jahr 2025 haben wir dort zwei weitere Parkbuchten vorgefunden. Auf der anderen Straßenseite konnte man zum alten Leuchtturm hinaufsteigen auf eine Art Besucherplattform und so bequem über den Maschendrahtzaun auf die Schiffe blicken.

Nach 1914, als die Bauarbeiten am Kanal abgeschlossen waren, sank die Bevölkerung von Gamboa auf 173 Einwohner, und die Stadt bestand aus einer Polizeistation, zwei festen Häusern und mehreren alten Eisenbahnwaggons, die als Unterkünfte dienten.

1936 wurde die Baggerabteilung von der Stadt Paraíso nach Gamboa verlegt. Die ersten Familien zogen im September 1936 in die neu erbaute Stadt Gamboa. Innerhalb eines Jahres stieg die Einwohnerzahl der Stadt auf 1.419 Personen und 1942 erreichte die Stadt ihren Höchststand mit 3.853 Einwohnern. 1939 wurde der Gamboa Golf and Country Club, den die Einwohner in Eigenarbeit angelegt hatten, offiziell eröffnet.

Im Laufe der Zeit, als die Regierung nach den Panamakanalverträgen von 1977 damit begann, Aufgaben der Panamakanalgesellschaft nach Panama City zu verlagern, wurden einige der in Gamboa angebotenen Dienste eingestellt. Die sichtbarsten Schließungen waren das Büro des Kommissars und das Kino, das in den achtziger Jahren vernagelt wurde. Der Niedergang der Panama Railroad Ende der 1980er Jahre grenzte die Stadt noch weiter vom restlichen Kanalgebiet ab.

Die Stadt Gamboa ist heute immer noch bewohnt, aber mehr als Schatten ihres früheren Selbst. Es ist aber immer noch der Hauptsitz der Baggerabteilung der Panamakanalbehörde. Für Touristen gibt es eine Hand voll kleinerer Unterkünfte im Ort und das Gamboa Rainforest Reserve.

Das angesehene Smithsonian Institute aus Massachusetts hat seinen Sitz in Gamboa. Man kann dessen biologische Station besuchen, wo die regionale und nationale Flora und Fauna untersucht und neue Spezies katalogisiert werden.

Die Docks werden von kleinen Fähren genutzt, um die Einrichtungen des Smithsonian Tropical Research Institute (STRI) auf der Insel Barro Colorado zu erreichen oder um Touristen um die "Affeninsel" an der Einmündung des Rio Chagres in den Gatun-See zu fahren. Hier leben Kapuzineraffen und Brüllaffen.

In und um Gamboa leben neben Affen auch Kaimane, Krokodile, Leguane, Faultiere und mehrere hundert Vogelarten. Im Fluss ist auch das weltweit größte Nagetier, das Capybara anzutreffen, welche hier sein nördlichstes Verbreitungsgebiet erreicht.

Aufgrund seiner isolierten Lage am Ende der Straße, die es mit dem Rest der Kanalzone und Panama City verbindet, grenzt Gamboa an bedeutende Gebiete mit relativ ungestörtem Regenwald. Somit hat es sich zunehmend zu einem beliebten Ziel für Öko-Touristen entwickelt, vor allem, da die Region durchaus auch als Tagesausflug von Panama City aus in einer guten Stunde Fahrzeit zu erreichen ist.








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