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Die Straße, die über Torio zur Südspitze der Azuero-Halbinsel führt, ist die Verbindungsstraße von Santiago über Mariato nach Torio und weiter Richtung Punta Mariato. Diese Strecke beginnt an der Panamericana in der Nähe von Santiago und führt durch Atalaya, Ponuga, Mariato und Torio und von dort weiter bis in die südlichen Gebiete der Halbinsel um Las Flores. Die kürzlich fertiggestellte Straße hat die Anbindung der Region erheblich verbessert. Diese Infrastrukturmaßnahme erleichtert den Transport landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu den Märkten und fördert somit den Handel und die wirtschaftliche Entwicklung.
Der gesamte Abschnitt von Santiago bis Flores Nuevo wurde in den letzten Jahren asphaltiert. Die kleine Orte wie Mariato, Torio, Quebro oder Arenas bieten noch einen Einblick in das traditionelle Landleben von Panama. Am Wegrand sahen wir während der Fahrt Hörnchen, Greifvögel und Leguane.
Wir kamen am Anreistag aus Las Lajas und sind nach dem Abzweig von der Panamericana erst einmal essen gegangen, denn der Hunger war nach einigen Stunden Fahrt ohne Frühstück schon groß. Eine Gelegenheit zum Einkehren hatten wir uns am Aben vorher schon im Internet herausgesucht, denn nicht alle Restaurants haben am Mittag geöffnet und es gibt unterschiedliche Ruhetage. So kamen wir in Atalaya zur kleinen Fonda Delicarmen 24/7 mit einfachen Tischen, in der schon einige Einheimische sassen. Handwerker machten hier Pause zum Mittgspause und einige holten sich stapelweise Dosen mit Essen ab. Wir bekamen an der Theke einen ovalen Teller mit Reis, Bohnen, einem kleinen Salat und leckeren Hackbällchen mit Paprika, dazu tranken wir zwei Flaschen Cola. Wasser gibt es, wie überall in Panama, kostenlos dazu. Für uns beide zusammen zahlten wir dann für das sättigende Mittagessen 7,70 Dollar.
Weiter ging die Fahrt in Richtung Süden, unser Ziel war das Hotel Punta Duarte Garden Inn, etwas weiter südlich vom noch verschlafenen Touristen- und Aussteigerort Torio entfernt auf einer Landspitze gelegen. Viele Küstenabschnitte in der Region sind felsig oder bewaldet, mit vereinzelten Stränden und Buchten, die manchmal bei Ebbe miteinander verbunden sind.
Es gibt hier im Westen weniger Landwirtschaft als im Osten der Azuero-Halbinsel, was der Natur zugutekommt. Traumhafte Sandstrände wechseln mit zerklüfteten Lavastränden und tropischen Wäldern. Das Gebiet war lange Zeit vergessen und wurde erst in den letzten Jahren erschlossen, dabei hat es einiges zu bieten. Das wird aber nicht auf dem Silbertablett serviert, man muss es selbst erkunden.
An einem Tag haben wir mit dem Auto einen Ausflug zum südlichsten Punkt der sphaltierten Straße gemacht. Leider hatten wir in diesem langen Urlaub kein Allradfahrzeug, sonst wären wir noch einigen der vielen, unsphaltierten Wege zu den versteckten Stränden gefolgt. Mit dem Kia Sportage haben wir uns aber nicht getraut, aber trotzdem einige schöne Landschaften und Tiere gesehen.
Die Mangroven, Flüsse und die dichte Vegetation entlang dieser Küste bieten Lebensraum für viele Vogelarten und andere Tiere. Der nächste Strand südlich vom Hotel ist die abgelegne Playa Morrillo. Etwa 8 Kilometer südlich von Torio gelegen, ist er besonders bei Surfern für seine konstanten Wellen und unberührte Natur abseits des Trubels bekannt. Die Hauptsurfbereiche funktionieren sowohl bei Ebbe als auch bei Flut und bieten das ganze Jahr über surfbare Wellen. Diese Wellen sind aber oft steil und schnell, was sie besonders für fortgeschrittene Surfer attraktiv macht. In der Nähe des Strandes gibt es einige umweltfreundliche Resorts, wie das Morrillo Beach Eco Resort, das komfortable Unterkünfte und leichten Zugang zum Strand bietet.
Playa Malena und Mata Oscura sind auch Orte für Meeresschildkrötenbeobachtung zur richtigen Jahreszeit.
Von Juni bis November ziehen Wale vor Panamas Küsten entlang, der einzige Ort auf der Welt, an dem Buckelwale sowohl vom Norden als auch aus dem Süden kommen und hier zusammentreffen. In der Zeit, in der die Wale hier vor den Küsten Panamas leben, kümmern sie sich um den Nachwuchs. Außerdem kann man Delphine, Blauwale, Orkas, Mantarochen und Schildkröten im Wasser entdecken, wenn man eine Bootsfahrt macht.
Wir blieben bei unserem Ausflug auf der asphaltierten Durchgangsstraße. Nach dem Ausbau nimmt der Verkehr natürlich zu, daher wurden an mehreren Stellen in den letzten Jahren sogenannte "Affenbrücken" oder "Puente de Monos" installiert. Die sind hoch über der Straße zwischen Bäumen gespannt, meist in der Nähe von Flussübergängen oder Schneisen, wo die natürliche Verbindung der Baumkronen fehlt. Man findet sie hauptsächlich von Mariato Richtung Süden über Torio, Quebro bis nach Malena und sie bestehen typischerweise aus stabilen Seilen oder Netzen.
Sie dienen allen Baumbewohnern wie Affen, Faultieren, Nasenbären oder sogar Eichhörnchen dazu, ungehindert die Straßenseite zu wechseln, ohne über den Asphalt zu laufen. Das ist besonders für Klammeraffen (Ateles geoffroyi) und Brüllaffen (Alouatta) wichtig, die in dieser Region heimisch sind. Die Leitern ermöglichen genetischen Austausch zwischen Tiergruppen, die sonst in durch die Straße verinselten Waldgebieten leben.
Teilweise wurden die Brücken von Umweltschutzorganisationen oder privaten Eco-Projekten errichtet – oft in Kooperation mit lokalen Gemeinden oder Expats, die sich für Biodiversität engagieren. Leider haben wir hier keinen Affen gesehen, aber es lohnt sich durchaus mal anzuhalten an den vielen kleinen Flüssen wie dem Río Quebro oder Río Torio und dort zu lauschen, ob sich etwas tut. Wir hatten leider kein Glück.
Irgendwann ändert sich das Landschaftsbild, die Hügel werden steiler. Auf den Flußebenen des Río Quebro oder des Río Pavo weiter im Süden spielt die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle für die lokale Wirtschaft und das tägliche Leben der Bewohner. Die Hauptanbauprodukte in dieser Gegend sind Reis, Mais, Yuca (Maniok) und Plátano (Kochbanane). Diese Kulturen sind Grundnahrungsmittel und bilden die Basis der lokalen Ernährung. Neben dem Ackerbau ist die Rinderzucht weit verbreitet. Die Viehwirtschaft trägt wesentlich zum Einkommen der Landwirte bei und versorgt die Region mit Fleisch- und Milchprodukten.
Am Straßenrand hat man die typischen bunten Lettern aufgestellt: El Valle de Arenas. Gegenüber ein schöner Ausichtspunkt, hier fotografierten wir Spinnen am Zaun.
Die Straße endet in endet im Süden in der Nähe von Punta Mariato, dem südlichsten Punkt des nordamerikanischen Festlands - in Richtung Panama City macht Panama einen Bogen nach Norden. Dieses Gebiet ist Teil des Nationalparks Cerro Hoya, eines abgelegenen und weitgehend unerschlossenen Schutzgebiets, das für seine vielfältige Flora und Fauna bekannt ist. Der Asphalt endet aber schon in Flores Nuevo, wir mussten hier wieder umkehrten.
Der Parque Nacional Cerro Hoya mit ca. 22000 ha schützt die letzten Urwälder auf der Halbinsel Azuero. Viele endemische Pflanzen und Tiere leben dotrt. Die Landschaft ist bestimmt durch eine Vielzahl von ins Meer auslaufenden Hügeln, die Kordilleren im Hintergrund erreichen mit dem Berg Cerro Hoya eine Höhe von 1.500 Metern.
Der Zugang zum Nationalpark ist aufgrund seiner Abgeschiedenheit und der begrenzten Infrastruktur eine echte Herausforderung. Die Straßenverhältnisse können extrem schwierig sein, insbesondere während der Regenzeit, und erfordern ein geländegängiges Fahrzeug. Man muss sich vorab über die aktuellen Bedingungen zu informieren und lokale Führer oder Touranbieter zu kontaktieren, um einen Besuch gut zu planen. Am besten geht es viellicht zu Pferd, einen kleinen Einblick bekommt man auch von der Seeseite aus mit einem Boot.
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