| Weltreisen | Panama | Kanalzone | Site-Map | HOME |

| Waldgebiet |

SAN LORENZO NATIONALPARK

Um auf die andere Seite des Kanals zu kommen mussten wir über die schöne Puente Atlántico fahren, diese Straßenbrücke verbiundet seit der Eröffnung im August 2019 die Provinz Colón mit dem westlichen Teil des Landes, ohne auf Fähren oder Umwege angewiesen zu sein. Es handelt sich um eine 4,6 Kilometer lange Schrägseilbrücke, die Hauptspannweite beträgt rund 530 Meter.

Ein bisschen überdimensioniert mit 4 Fahrspuren, auch Fußgänger können die Brücke in abgetrennten Bereichen queren. Viel Verkehr herrscht hier nicht, aber wahrscheinlich fördert sie in Zukunft die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus in einem sonst schwer erreichbaren Teil des Landes. Die Brücke gilt als architektonisches und politisches Prestigeprojekt von Panama, zusammen mit der Puente de las Américas auf der Pazifikseite aus dem Jahr 1962 und der Puente Centenario von 2004. Über alle drei Brücken sind wir jetzt gefahren.

Leider darf man bei Fahren hier nicht anhalten, aber von der Brücke aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den Gatún-See, die Agua Clara Schleusen und das dichte grüne Regenwaldgebiet ringsum.

Nach dem Überqueren fährt man ein Stück weiter auf der Straße und erreicht Fort Sherman, einen ehemaligen US-Militärstützpunkt. Erbaut wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts von den USA als Teil der Verteidigungsanlagen des Panamakanals. Es diente im Kalten Krieg als Trainingsbasis für Dschungelkriegsführung, das bekannte "Jungle Operations Training Center" war genau hier.

1999, nach dem Rückzug der US-Truppen gemäß den Torrijos-Carter-Verträgen, ging das Gelände an Panama über. Leider hatten wir nicht genug Zeit an diesem Tag, um diesen Teil ausgiebiger zu erkunden. Ähnlich wie in Gamboa ist es teilweise ein Lost Place, größtenteils überwuchert von Regenwald, aber Ruinen, alte Baracken, Bunker und Beobachtungstürme sind noch sichtbar. Das nächste Mal wird das hier ausgiebig erkundet.

Wir machten nur kurz Halt, um einige verfallene Häuser zu fotografieren. Am Strand war eine Menge los, da hatten sich viele Familien am Freitag Nachmittag zum Grillen, Baden oder Angeln eingefunden. An einigen Stellen sahen wir verrostete Schiffe am Ufer liegen, sicher auch gute Fotomotive mit etwas mehr Zeit. So enstanden nur Bilder im Vorbeifahren, denn wir hatten zu viel Ziet mit der Beobachtung der Transits an der Schleuse verbracht.

Teile des Gebiets gehören heute zum Nationalpark San Lorenzo. Direkt am alten Fort Sherman, an der westlichen Einfahrt des Panamakanals, befindet sich einer der wichtigsten Yachthäfen Panamas, besonders für Segler, die den Kanal durchqueren wollen. Shelter Bay Marina ist ein moderner Hafen mit ca. 200 Liegeplätzen, auch für große Yachten. Hier gibt es das Marina Hotel at Shelter Bay mit Restaurant, es hat nicht sehr gute Kritiken, ist aber sicher ein toller Standort, um hier ein paar Tage die Region näher zu erkunden.








Tourismus am Kanal

Direkt nebenan liegt der San Lorenzo Nationalpark mit tropischem Regenwald, Brüllaffen, Faultieren und vielen Vogelarten. Das Schutzgebiet erstreckt sich über das Westufer des Panamakanals an der Atlantikküste und umfasst 9.653 Hektar Wälder, Mangroven und Weiden sowie 20 km Küstenlinie. Wir wurden am Zugang von Rangern kontrolliert und gefragt, wo wir hinwollen. Das wir nur die Festung San Lorenzo besichtigen wollten, wurden wir durchgewunken.

Es gibt aber auch ein paar Wanderwege, die direkt an der perfekt geteerten, schmalen Zufahrtstraße beginnen. Am Trailhead stehen Informations-Schilder, es gibt Bushaltestellen und Picknickplätze. Es verkehren hier aber keine öffentlichen Verkehrsmittel direkt in den Park. Auf dem Weg zum Fort führt ein Weg rechts zur Playa Tortuguilla, die einen Besuch wert sein soll. Der Trogon Trail befindet sich auf der anderen Seite des Parks an der Achiote Road.

Wer in Panama längere Wege gehen will, der muss sich vorher im Internet auf der Seite des Ministerium für Umwelt von Panama (Ministerio de Ambiente de Panamá) anmelden und dort die 5 Dollar online zahlen. Bitte beachten, dass die Website hauptsächlich auf Spanisch verfügbar ist. Vor Ort zahlen geht oft nicht und erwischen lassen ohne Permit will man sich ja auch nicht. Es gibt aber hier den Eingangsposten mit Rangerstation, vielleicht kann man auch dort zahlen und sich für einen der Wanderwege anmelden. Genaue Recherche ist angesagt.

Der San Lorenzo Nationalpark (Parque Nacional San Lorenzo) ist ein echtes Juwel an Panamas Karibikküste – reich an Geschichte, Natur und Biodiversität. Das merkten wir schon bei der Anfahrt, als plötzlich Nasenbären am Straßenrand auftauchten. Als wir anhielten, um die zu fotografieren, kamen sie neugierig näher. Wir waren begeistert. Ein modernes Visitor Center ist gerade im Bau - da wird sich das mit dem Bezahlen in Zukunft wohl geklärt haben.

San Lorenzo liegt im Übergangsbereich zwischen Küste, Mangroven, Süßwasser-Flussmündung und dichtem Regenwald und entsprechend vielfältig ist hier auch das Ökosystem. HIer leben Drittel aller in Panama identifizierten Arten, darunter 430 Vogel- und 81 Säugetierarten. An der Mündung des Río Chagres zählten Mitglieder der Panama Audubon Society während der jährlichen Weihnachtszählung 1999 an einem einzigen Tag 357 Vogelarten in der Region – ein Rekord für die westliche Hemisphäre.

Mit mehr Zeit und Wanderungen hätten wir hier Brüllaffen und Kapuzineraffen, Faultiere, viele Vogelarten wie Tukane, Falken, Motmots und Kolibris und Reptilien sehen können. Selbst der scheue Ozelot lebt in diesen Wäldern und auch Jaguare und Tapire sind hier zu finden, was die Gesundheit dieses Ökosystems trotz seiner relativ geringen Größe widerspiegelt. Die Flora besteht aus zahlreichen Medizinische Pflanzen, Lianen, Bromelien und riesigen Bäumen mit Brettwurzeln.

Beim Besuch der Festung haben wir dann auch endlich Affen gesehen, mehr dazu auf der Seite Festung San Lorenzo. Uns hat die abgeschiedene Region sehr gut gefallen, hier kommen wir mit Sicherheit noch einmal hin.










Video zum Thema

Google Map zum Thema

| Weltreisen | Panama | Kanalzone | HOME |

| Datenschutz | Impressum |