| Weltreisen | Panama | Kanalzone | Site-Map | HOME |

| Tierische Besucher |

FESTUNG SAN LORENZO

Ein Besuch in den Ruinen der Festung namens "Castillo de San Lorenzo Real de Chagres" lohnt sich auf jeden Fall. Um zum Park rund um Fort San Lorenzo zu gelangen, überquert man den Panamakanal auf der "Puente Atlantico" nach den Gatún-Schleusen auf der Colon-Seite und fährt dann geradeaus bis zum ersten Tor von Fort Sherman. Von dort ist es nur noch eine kurze und gut ausgeschilderte Fahrt durch den den Wald bis zum nächsten Tor mit einer Rangerstation.

Anschließend fährt auf einer neu asphaltierten Straße durch den Park. Dort trafen wir auf die ersten Nasenbären, mehr dazu auf der Seite Nationalpark San Lorenzo. 25 km nordwestlich von Colón endet diese Straße in einer Sackgasse an der Mündung des Rio Chagres.

Die Festung dort ist eine der ältesten spanischen Festungen in Amerika. Sie befindet sich direkt über der Mündung des Río Chagres, auf einer Klippe mit Blick auf den Atlantik und heute innerhalb des Parque Nacional San Lorenzo. Im Jahr 1980 erklärte die UNESCO das Fort San Lorenzo zusammen mit der befestigten Stadt Portobelo, etwa 48 Kilometer nordöstlich, zum Weltkulturerbe unter dem Namen Befestigungsanlagen an der Karibikküste Panamas.

Schon Im Jahr 1502 entdeckte Christoph Kolumbus während seiner vierten und letzten Reise den Río Chagres. Bis 1534 hatte die spanische Monarchie nach der Eroberung Perus eine Goldroute über die Landenge von Panama eingerichtet, die auch in der Regenzeit genutzt werden konnte, den Camino Real de Cruces, der mit Maultierzügen im Gebirge und Binnenschiffen auf dem Fluss Chagres bewältigt wurde. Der Weg verband den Pazifikhafen Panama-Stadt mit der Mündung des Chagres, von wo aus die Beute aus Peru zu den spanischen Lagerhäusern in den führenden Atlantikhäfen der Landenge transportiert wurde: zunächst Nombre de Dios und später Portobelo. Die Überlandroute in der Trockenzeit war der Camino Real, er verband Panama-Stadt direkt mit diesen Häfen.

Erbaut wurde das Küstenbollwerk im Jahr 1597 von König Philipp II. von Spanien zum strategischen Schutz der Festlandküste nach zahlreichen Angriffen des Piraten Francis Drake auf die umliegenden Regionen, insbesondere die Städte Nombre de Dios und Camino Real.

Die Pläne der massiven Festung stammten vom italienischen Ingenieur Baptist Antonelli. Die Burg San Lorenzo wurde auf einem hohen Riff errichtet, an einer Stelle, die die Mündung des Río Chagres dominierte.

1671 schickte Admiral Henry Morgan 400 Mann unter dem Kommando des Piraten Joseph Bradley, um die Festung einzunehmen. Morgans Männer wurden zunächst von den Spaniern zum Rückzug gezwungen, doch gerade als das Unternehmen zu scheitern drohte, gelang es einem Engländer, die Festung in Brand zu setzen. Das erleichterte ihnen den Vormarsch und ermöglichte die Einnahme. Morgan plünderte und zerstörte die Festung vor seiner Abreise. Dann marschierte weiter nach Panama-Stadt, die er komplett niederbrannte.

1677 bauten die Spanier die Festung wieder auf und statteten sie mit zusätzlichen Kanonen, Batterien und Kasernen aus. Am 22. März 1740 bombardierte, eroberte und zerstörte der englische Admiral Edward Vernon das neue Fort San Lorenzo, nachdem er schon Portobelo erfolgreich eingenommen hatte.

Das Fort wurde zwei Tage lang mit 210-Pfund-Mörsern, die mit Schießpulver gefüllt waren, bombardiert, was schwere Zerstörungen anrichtete. Admiral Vernon und 120 Mann nahmen das Fort ein und zerstörten es später ebenfalls bis auf die Grundmauern.

Im 18. Jahrhundert wurde es an dieser Stelle von den Spaniern in robusterem Stil wiederaufgebaut, das heutige Mauerwerk stammt größtenteils aus dieser Zeit. Später wurde das Fort von den Briten übernommen, verfiel dann langsam mit dem Niedergang der Silberrouten. Der Bau des Panamakanals, der 1914 fertiggestellt wurde, erforderte für die Anlage des Gatun Lake den Bau des riesigen Gatún-Staudamms. Der Damm befindet sich etwa 11,6 km flussaufwärts des Rio Chagres, wodurch der Fluss dauerhaft vom Binnenhandel abgeschnitten wurde. Fort San Lorenzo steht seit 1908 unter staatlichem Schutz.

Der Eintritt kostet hier 5 USD pero Person, eine kleine Rangerstation befindet sich am Eingang neben dem Parkplatz. Die netten Damen zeigten uns beim Bezahlen gleich einen Nasenbären, der sich zum Schlafen im Baum niedergelassen hat. Was für ein hübsches Fotomotiv. Neben dem Kassenhäuschen kann man auf einem Flachbildschirm in verschiedenen Sprachen einen Informationsfilm über das Fort anschauen.

Im Inneren des Forts sind keine Führungen nötig, man kann das Gelände frei erkunden und es gibt Schilder auf Spanisch und Englisch.

Man spaziert vorbei an dicken Steinmauern, Kanonenscharten, Pulverlager und Wachtürmen. Eine typisch spanisch-barocke Militärarchitektur, hier erstaunlich gut erhalten, teils restauriert, aber noch mit vielen originalen Details. Es gibt eine untere und eine obere Batterie und eine Hügelfestung. Davor liegt die Batteriefestung San Jerónimo. Auch am späten Nachmittag war es noch recht heiß, aber an der Mauer wehte ein angenehmer Wind vom Fluss herauf.

Man kann durch alte Tunnelsysteme und Kammern gehen, sehr fotogen. Mystisch ist es hier sicher bei Nebel oder zum Sonnenuntergang, aber dazu muss man in der Nähe wohnen. Wir hatten ja noch die Rückfahrt zum Gamboa Rainforest Reserve vor uns und wollten vorher noch in Colón einkaufen gehen.








Tierische Besucher

Die einmalige Lage hoch oben auf den Klippen macht das Castillo de San Lorenzo Real de Chagres zu einem der schönsten Aussichtspunkte an der Karibikküste Panamas. Wenn man auf Geschichte, Natur und etwas Piratenromantik steht ist das Castillo de San Lorenzo ein absolutes Muss. Zudem ist es sehr abgelegen und somit weit weniger überlaufen als andere Sehenswürdigkeiten, dafür aber umso eindrucksvoller. Immerhin: einige große und mittlere Touristenbusse waren bei unserem Besuch ebenfalls vor Ort.

Als wir fast schon gehen wollten, entdeckten wir plötzlich noch eine ganze Bande Weißgesicht-Kapuzineraffen (auf Spanisch: mono capuchino, lateinisch (Cebus capucinus)) in den umliegnden Bäumen. Sie gehören zu den charismatischsten und intelligentesten Primaten in Panama und sind bei Besuchern wie Forschern gleichermaßen beliebt.

Kapuzineraffen sind hochintelligent, neugierig und sozial. Sie leben in Gruppen von 10 bis 35 Tieren, mit ausgeprägter sozialer Struktur und Hierarchie. Bisher hatten wir sie eher selten gesehen, so bleiben wir natürlich zu Fotografieren noch etwas länger vor Ort.

Von einer erhöhten Position auf den Ruinen konnten wir sie von oben beonbachten, wie sie auf den gerade blühenden Balsa-Bäumen (Ochroma pyramidale) nach Nahrung suchten.

Typisch für diese Baumart sind die auffälligen, cremeweißen bis gelblichen Blüten mit trompetenförmiger Form. Kapuzineraffen fressen oft die süßen Teile der Blüten oder kleine Tiere, die sie darin finden. Der Balsa-Baum ist bekannt für sein extrem leichtes Holz, das im Modellbau, für Surfbretter oder Flugzeugprototypen verwendet wird. In der Natur wächst er schnell und wird oft von Affen, Faultieren und Insekten frequentiert.

Zu unserem Glück erschienen dann auch noch ein paar Brüllaffen (Alouatta palliata) im Hintergrund. Meist Weibchen mit Jungtieren und leider im Gegenlicht. Es sind die sind die lautesten Landtiere der Neuen Welt, ihre Rufe können über 3 km weit durch den Wald hallen. Brüllaffen lieben hohe Bäume, wo sie in kleinen Gruppen leben – sie sind baumbewohnend und kommen kaum auf den Boden.











Video zum Thema

Google Map zum Thema

360° View zum Thema

| Weltreisen | Panama | Kanalzone | HOME |

| Datenschutz | Impressum |